Grenzwerte radioaktiver Verstrahlung
  Start     Login     Wallpapers     Praktisch     Tools     Umfragen     Infos     Blog     Impressum     X  
Statusinfo ⇒   Neuling    TTLsec:5395     Donnerstag, 25.04.2024     Letzte Änderung: 28.11.2021          
 

Bitte auswählen:
   Patientenverfügung   
   Gewichtcheck   
   Promilletest   
   Lottozahlen   
   Gesundheit   
   Strahlung   
   Blutdruck   
   Ausweis   

RoBoTom sagt: Hallo Gast, ich bin dein virtueller Begleiter und begrüße dich herzlich beim DiamantNetz.
RoBoTom sagt: Bitte erst LOGIN.

Gast sagt zu  ?
 
 
 
Radioaktive Strahlung

Das hier von mir angebotene Tool soll dir helfen, einen Eindruck zu bekommen, was die in der Presse genannten Strahlungswerte eigentlich bedeuten. Zu diesem Zweck wird anhand der Dauer der Strahlenbelastung und der Menge der Strahlendosis in Sievert die insgesamt aufgenommene Strahlungsmenge in Millisievert berechnet. Das Ergebnis wird dann aufgrund verschiedener Strahlungsgrenzwerte bewertet.


Ups, du bist noch nicht "drin" - bitte für die globale Sicherheitsabfrage oben  Login  anklicken,
es ist KEINE Registrierung nötig. Nach dem Login wird die Start-Taste hier angezeigt.

Dickes SORRY für diesen Umweg; lese mehr dazu bei FAQ.



Die Einheit "Sievert" ist additiv, so dass immer eine Beziehung zur Zeit hergestellt werden muss, also z.B. Millisievert pro Stunde oder pro Jahr. Wenn also gesagt wird, der AKW-Betreiber erhöhe die Obergrenze auf 150 Millisievert pro Noteinsatz, muss damit gleichzeitig eigentlich auch "pro Jahr" gemeint sein, da schon ca. 48 Stunden Gesamteinsatzdauer den wahrscheinlichen Tod bedeuten.

Beispiele:
Durchschnittliche zusätzliche Strahlenbelastung bei Flugpersonal pro Jahr 2,4 mSv (max.: 7 mSv) **); bei einer angenommenen effektiven jährlichen Gesamtflugzeit von 800 Stunden also im Durchschnitt 0,003 mSv pro Stunde.
An einer Messstelle werden 0,12 Mikrosievert (0,00012 Millisievert) pro Stunde ausgewiesen. Sofern es sich um eine dauerhafte Strahlenmenge handelt, wären dies somit (Dauer 8760 Stunden) rund 1,05 Millisievert pro Jahr.



Zur obigen Bewertung verwendete Strahlungswerte
1. Natürliche kosmische und terrestrische Strahlung **)

1.1    Äußere Strahlenexposition (effektive Jahresdosis)
1.1.1 Kosmische Strahlung Höhe Meeresspiegel
1.1.2 Boden, Gestein, Baumaterialien

1.2    Innere Strahlenexposition (effektive Jahresdosis)
1.2.1 Nahrung
1.2.2 Inhalation Radon

Durchschnittliche jährliche natürliche kosmische und terrestrische Strahlung in Deutschland insgesamt:
 


0,30 Millisievert
0,40 Millisievert


0,30 Millisievert
1,10 Millisievert

2,10 Millisievert (Deutschland)
2,40 Millisievert (Weltweiter Durchschnitt gemäß UNSCEAR Report 2008)
2. Zivilisatorische Strahlenexposition **)

2.1 Medizinische Strahlenexposition (effektive Jahresdosis)
2.2 Weitere, jedoch vernachlässigbare, Strahlungsquellen:
Kerntechnische Anlagen, Uranerzbergbau, Forschung, Technik, Haushalt, Tschernobyl-Folgen (aktuell), Kernwaffenversuche

Durchschnittliche jährliche zivilisatorische Strahlung in Deutschland insgesamt:
 

1,80 Millisievert


je < 0,01 Millisievert

1,80 Millisievert
3. Natürliche und zivilisatorische Strahlenexposition insgesamt **)

Durchschnittliche jährliche natürliche (1.) und zivilisatorische (2.) Strahlung in Deutschland insgesamt:
 

3,90 Millisievert (Deutschland)
4,20 Millisievert (Durchschnitt weltweit)
Jährliche zulässige zusätzliche effektive Dosis Deutschland für Einzelpersonen der Bevölkerung gem. § 32 RÖV und § 46 (1) StrlSchV *)
Bei der zusätzlichen effektiven Dosis ist die natürliche und zivilisatorische Exposition nicht berücksichtigt
1 Millisievert
Jährliche zulässige zusätzliche effektive Dosis Deutschland für beruflich strahlenexponierte Personen unter 18 Jahren gem. § 31a (3) RÖV und § 55 (3) StrlSchV *) sowie insgesamt für den Fötus während einer Schwangerschaft gem. § 31a (4) RÖV *) und § 55 (4) StrlSchV 1 Millisievert
Nach Genehmigung: max. 6 mSv pro Jahr für Azubis und Studenten im Alter zwischen 16 und 18 Jahren
Jährliche zulässige zusätzliche effektive Dosis Deutschland für beruflich strahlenexponierte Personen ab 18 Jahren gem. § 31a (1) RÖV *) und § 55 (1) StrlSchV 20 Millisievert
Nach Genehmigung: max. 50 mSv pro Jahr bei max. 100 mSv in 5 Jahren
Sicherheitstechnische Auslegung von AKW und Endlagern als zulässige effektive Dosis in Deutschland während der gesamten Nutzungsdauer gem. § 49 (1) StrlSchV *) 50 Millisievert
Effektive zulässige zusätzliche Berufslebens-Dosis in Deutschland für beruflich strahlenexponierte Personen gem. § 31b RÖV *) und § 56 StrlSchV *) 400 Millisievert
Nach Genehmigung und Zustimmung des Betroffenen: max. zusätzlich 10 mSv pro Jahr
Jährliche Belastung für ein erhöhtes Krebsrisiko (ohne verbindliche Quelle) 100 Millisievert
Jährliche Belastung für ein hohes Krebsrisiko (ohne verbindliche Quelle)
Anzeichen: Kopfschmerzen
500 Millisievert
Jährliche Grenze zur leichten Strahlenkrankheit (ohne verbindliche Quelle)
Anzeichen: Erbrechen
1000 Millisievert
Jährliche Grenze zur schweren Strahlenkrankheit (ohne verbindliche Quelle)
Folge: Hohe Sterblichkeit
3600 Millisievert
Jährliche Belastung für eine Evakuierung (ohne verbindliche Quelle) 5000 Millisievert (Deutschland)
Zwangsläufiger Tod (ohne verbindliche Quelle) 10000 Millisievert

Die Grenzwerte beziehen sich i.d.R. auf Erwachsene. Insbesondere bei Kleinkindern muss aufgrund des schnelleren Zellwachstums von deutlich niedrigeren Grenzen ausgegangen werden.

Das Tool kann nur einen groben Eindruck über die Risikosituation vermitteln. Exakte Berechnungen müssten auch Faktoren wie den Strahlungsabbau im Körper in einem bestimmten Zeitraum oder die lokal aufgrund anderer Ursachen vorhandenen und erhöhten Strahlungswerte sowie deren Dauer berücksichtigen.


Die Reaktor-Katastrophe in Fukushima am 11.3.2011 im Anschluss an ein Erdbeben mit hoher Flutwelle, die Japan getroffen hatte, lenkt den Blick der Menschen erneut - 25 Jahre nach Tschernobyl (26.4.1986) und 32 Jahre nach Three Mile Island (28.3.1979) - auf die radioaktive Bedrohung und ihre Folgen. Schon aus praktischen Gründen wird es natürlich keinen sofortigen kompletten Ausstieg aus der Atomenergie geben können, aber vielleicht reicht der erneute Anstoß nun endlich aus, um den Weg für alternative Energie-Quellen zu ebnen. Die Zeit wäre jedenfalls reif dafür.

In diesem Zusammenhang möchte ich auch auf meinen Blogeintrag vom 1. April 2011 ("Strahlende Grüße aus Japan") hinweisen. Die Zeit läuft ...


Links:

Tagesaktuelle Strahlungsmesswerte in Deutschland und in Mannheim.

Tagesaktuelle Strahlungsmesswerte in Österreich.

Tagesaktuelle Strahlungsmesswerte in der Schweiz.

Tagesaktuelle Strahlungsmesswerte in Japan.

Informationen zur Lage vom Fukushima-Informationsportal und ein Status-Bericht (engl.) vom Japan Atomic Industrial Forum.

*) Stand April 2011: Die zulässigen Grenzwerte richten sich in Deutschland nach der "Röntgenverordnung - RÖV", dort zu finden unter den Paragrafen 31 und 32, sowie nach der "Strahlenschutzverordnung - StrlSchV", dort zu finden unter den Paragrafen 46, 49, 55 und 56.

**) Art und Ausmaß verschiedener Arten von Strahlenexpositionen werden in der Bundesrepublik Deutschland in einem jährlichen Parlamentsbericht veröffentlicht, sh. Parlamentsbericht 2009.

Der Zusammenhang zwischen Energie-Dosis (auf Materie übertragene Energie) in Gray (früher Rad), Ionen-Dosis (in Luft freigesetzte elektrische Ladung) in Coulomb pro Kilogramm (früher Röntgen) und Äquivalent-Dosis (biologische Strahlenwirkung) in Sievert (früher Rem) wird in einem Artikel über Strahlenschutz erläutert.

Weiteren Einblick bietet der Eintrag zur Strahlendosis und zur Strahlenbelastung bei Wikipedia.

Mehr Infos zur Radioaktivität findest du bei www.noezsv.at.

Presse-Informationen zur Situation in Japan findest du u.a. beim morgenweb und bei Heise.


→ Zum Seitenanfang